Im Rahmen einer Tagung zum Thema "Die Römer im Rhein-Main-Gebiet" vom 27. - 28. Januar 2011 in der Reimers-Stiftung Bad Homburg referierte
Dr. Frank Ausbüttel
Provinzialisierung und Romanisierung: Wie das Rhein-Main-Gebiet zum Imperium Romanum kam
Der hier wiedergegebene Text fasst den Inhalt des Vortrags zusammen und verweist auf das unten beigefügte Kartenmaterial.
Unter Caesar stießen römische Truppen bis zum Rhein, unter Augustus bis zur Elbe vor. Lange Zeit ist kontrovers diskutiert worden, welche Ziele die Römer in dem Gebiet zwischen Rhein und Elbe
verfolgten, ob sie es zu einer Provinz machen wollten oder nicht. Neuere archäologische Funde und historische Untersuchungen haben unsere Sichtweise der damaligen Verhältnisse verändert.
Eine besondere Bedeutung kam vor 2000 Jahren dem Rhein-Main-Gebiet zu. Es war eines der Aufmarschgebiete für Vorstöße in das Innere Germaniens. Die starke Militärpräsenz führte letztlich dazu, dass
das Gebiet bis zur Wetterau romanisiert und sich wirtschaftlich und kulturelle deutlich von den germanischen Nachbargebieten unterschied.
Die folgenden Karten visualisieren die Situation zur Zeit der Römerfeldzüge gegen die Germanen unter Augustus und dessen beiden Stiefsöhnen Drusus und Tiberius (12 v. Chr. bis 8 v. Chr.). Die Ziele der augisteischen Germanienpolitik sind bis heute umstritten:
- Fortsetzug von Caesars Eroberungen?
- Suche nach einer günstigeren (= verkürzten) Reichsgrenze an Elbe und Donau?
- Machtdemonstartion des Impeium Romanum?
- Erkundung unbekannter Gebiete?
- Sicherung Galliens (gegenübe den östlichen und nördlichen Germanen-Stämmen)?
Frank Ausbüttel
Der Vortrag wurde in dem Buch "Die Römer im Rhein-Main-Gebiet" publiziert; siehe auf dieser Homepage die Untergruppe Forschungs-Literatur"" in der Rubrik "Pinnwand"